SOMA


Diese Behandlungsmethode wurde von Marcelo Muniz und Sonia Gomes entwickelt.
Das körperorientierte Verfahren vereint u.a. Elemente des Rolfing , des Somatic Experiencing (SE) nach Peter A.Levine.


Ein zentraler Bestandteil ist die Arbeit mit der Haptik. Die Haptik ist einer unserer Sinne, der Tastsinn. Das Haptische System setzt sich aus der Motorik und der Sensorik zusammen. Mit der Motorik und den efferenten Fasern setze ich mich mit dem Außen in Beziehung. Mit den afferenten Fasern nehme ich Eindrücke von Aussen wahr. Traumatische Erlebnisse können eine Dissoziation zwischen Sensorik und Motorik bewirken.

Unsere Diagnosesysteme fassen den Begriff des Traumas eng, indem sie ihn auf Ereignisse, Situationen aussergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmasses beziehen. In Anlehnung an Peter A. Levine (2015), beschreibe ich hier einen weiter gefassten Begriff von Trauma.

Danach können bereits Vorfälle wie etwa kleinere Autounfälle mit Schleudertrauma, invasive Behandlungsmaßnahmen beim Arzt oder Zahnarzt, Stürze oder andere Verletzungen (besonders wenn Kinder oder ältere Menschen betroffen sind) Naturkatastrophen, anhaltende Ruhigstellung bei Kindern, Geburtsstress subtile Ursachen von Trauma sein.
Diese Ereignisse können zu einer Veränderung des Muskeltonus führen und zu körperlichen habituellen Haltungen. Zu bemerken ist dies an Verspannungen im Körper und Blockaden. Die Dynamik im Körper ist eingeschränkt. Bedingt durch die beeinträchtige Sensorik ist das Zusammenspiel mit dem Innenohr zur Regulierung des Gleichgewichtes gestört. Es erfolgt beispielsweise ein intuitives „Festhalten“ mit den Augen. Der Wahrnehmungsraum ist verkleinert.
Mit der Methode wird somit an der Wiederherstellung der Haptik, Verbesserung der Wahrnehmung und Vergrößerung der körperlichen Dynamik gearbeitet.
Dies geschieht durch Berührung, bewusste Wahrnehmung und Bewegung.


Die beim SOMA angewandten langsamen Bewegungen werden über Gamma Nervenfasern an den Hirnstamm und auch emotionale Zentren geleitet.
Die Methode eröffnet damit die Möglichkeit sowohl einer körperlichen als auch emotionalen Veränderung durch Neubewertung.
Sie schafft eine grössere Präsenz, was insbesondere bei traumatisierten Menschen zu einer Verbesserung der Stabilität beiträgt.

© 2022 Astrid Thiel